Für diesen Film von Gus Van Sant (Don’t Worry, weglaufen geht nicht), der das Leben von John Callahan – dem berühmten querschnittsgelähmten Cartoonisten – beschreibt, hat sich Danny Elfman (Batman, Good Will Hunting, Milk) zu besonders erquicklichem Facettenreichtum hinreißen lassen. Es ist ziemlich logisch, dass er mit Bebop-Stücken die zwischen Joaquin Phoenix und Jonah Hill improvisierten Szenen sowie die abenteuerlichen Fahrten im Rollstuhl untermalt. Dank dieser Ästhetik erhält die manchmal ins Stocken geratene Erzählung neuen Schwung. Sie bringt vor allem Callahans eigenen – atypischen und umwerfenden – Tonus (Main title, The liquor store) zum Ausdruck. Parallel zu dieser jazzig durchtränkten Energie bietet Danny Elfman ruhigere und nüchtern orchestrierte Momente, etwa diese herrliche am Klavier gespielte Passage mit dem Titel Mother’s name. Im selben Sinne durchsetzt der Komponist auch andere Passagen mit äußerst liebevollen und herzlichen Klangfarben (Klavier, klassische Gitarre, Celesta, Glocken, sanfte Stimme, Harfe, Flöte, Spieluhr…), die er mit kaum wahrnehmbaren kompositorischen Elementen kombiniert, womit abwechselnd Kraft, Zärtlichkeit, Unvorhersehbarkeit und leichte Unruhe zum Ausdruck kommen. Kurz und gut, diese Musik passt wie angegossen zu ihrem äußerst originellen Helden. Dieser bunt gescheckte Soundtrack wird von zwei Songs ergänzt, einer davon ist der von John Callahan selbst geschriebene und interpretierte Texas when you go. Ein Höhepunkt sanftester Gefühle. ©Nicolas Magenham/Qobuz