Dieses Studioalbum Nr. 10 des Anführers der englischen Elektroszene, Sixteen Oceans, bietet eine einstündige Reise quer durch die grauen Zellen des wie immer inspirierten Künstlers Four Tet. Die allzu schnell als „ambient“ eingestufte Platte startet mit tanzbaren Tracks wie School, vor allem aber mit Baby, diesem aufgrund des Beats, fast Two Step, perfekten Warm-up Titel mit den chopped vocals („Take Me On”) des beharrlich wiederholten Samples von der britischen Sängerin Ellie Goulding. Ambient gibt es zwar, ganz klar – auf Tracks wie Harpsichord mit seinen Cembalo-Klängen, oder auf Green und 4T Recordings, die sich anhören wie der Soundtrack für einen Wald in Pandora – aber Four Tet ist nicht von einer einzigen Idee besessen, das ist sicher.
Der Produzent rückt somit herrliche Electronica-Titel im Downtempo heraus, wie etwa die Single Teenage Birdsong mit der Verflechtung von Keyboards und Lamellophonen, in Love Salad bewirtet er uns reichlich mit Underground-Beat à la Burial und mit dem Sample eines tropfenden Wasserhahns bringt er uns schließlich zum Ausflippen (Bubbles at Overlook 25th March 2019). Dieses Album gleicht wahrlich einem Kuriositätenkabinett, außerdem sticht dieses Something in the Sadness hervor (Mathew Jonson lässt grüßen!) und das mit einem düsteren und kräftigen Techno-Kick einsetzende Insect Near Piha Beach, das dann von einem Klangteppich voller Streicher und himmlischer Stimmen besänftigt wird und sich letztendlich als perfektes Hell-Dunkel-Meisterwerk entpuppt. © Smaël Bouaici/Qobuz