Man nehme einen Mann, eine Gitarre und Poesie, das ist das einfache Rezept dieser Songs of Love and Horror von Will Oldham. Eine Platte mit zwölf Titeln, die der depressive Country-Folk-Sänger unter den Namen Bonnie ‘Prince’ Billy und Palace Music im Voraus aufgenommen hatte. Im Laufe seiner neu aufgelegten Balladen wird klar, wie irrsinnig fesselnd dieser Songwriter ist, den man hier zu hören bekommt und von dem man dann berührt ist. Oldham hatte mit seiner Kunst immer schon eine Vorliebe für diese wechselnden Persönlichkeiten gezeigt. Nachdem er mit Klassikern wie Ohio Rover Boat Song oder I See A Darkness angefangen hatte (das der große Johnny Cash auf seinem American III: Solitary Man gecovert hat), überrascht er uns jedoch mit seiner Coverversion von Richard und Linda Thompsons Strange Affair. Daraufhin angelt er sich ein paar Titel in den Alben aus den 2000er Jahren: Master and Everyone (pour Wai), The Letting Go (Big Friday) und Superwolf (Only Someone Running). Dieses Album bringt die breite musikalische Palette des bärtigen Mannes zur Geltung, aber auch seinen friedlichen Gesang zu besonders unerschöpflichen Themen, die sich auch auf das persönliche Leben dieses facettenreichen Sängers beziehen. © Clara Bismuth/Qobuz