Die Fidel ist eines der ältesten mittelalterlichen Instrumente. Es gab sie in verschiedenen Größen: die größeren sind mit der heutigen Bratsche vergleichbar, die anderen sind kleiner und wurden gegen Ende des 14. Jh. Rebec genannt. Der einfache allgemeine Überbegriff Fidel wurde nach und nach durch spezifischere Bezeichnungen wie Gîge (mittelhochdeutsch), Rabāb (arabisch) oder auch Crwth oder Rotta (keltisch) ersetzt. Die Fidel besitzt einen flachen, oval oder länglich geformten, mehr oder weniger taillierten Resonanzkasten mit einer unterschiedlichen Anzahl von Saiten. Es gibt zahlreiche Varianten und auf dem vorliegenden Album werden Instrumente unterschiedlichster Form und Herkunft vorgestellt. Der Hörer muss sich, von einem Stück zum anderen, sowie bei den handschriftlich überlieferten von einem Herkunftsland zum anderen (Deutschland, Italien, Flandern, Okzitanien, keltisch beeinflusste Gebiete) selbst ein Bild der verschiedenen Klänge machen. Die meisten der Stücke sind anonym, man kann aber auch Werke von Perdigon – Troubadour aus der Ardèche, Beginn des 13. Jh. – dem Flamen Johannes Ciconia (1370 bis 1412) sowie dem berühmten Guillaume Dufay aus Burgund hören. Das Ensemble Le Miroir de musique unter der Leitung von Baptiste Romain hat sich auf das Repertoire des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert. Die Musiker des Ensembles singen und spielen auf den vielen verschiedenen Fideln, Harfen, Schlaginstrumenten und Sackpfeifen! © Marc Trautmann/Qobuz