Der Trompeter Theo Croker kam 1985 auf die Welt. Wie die meisten seiner Kollegen und Artgenossen ist er natürlich nicht ausschließlich mit Jazz aufgewachsen. Rock, Funk, Hip-Hop, Soul und Elektro haben ebenso zu seinem musikalischen Werdegang und zu seinen eigenen Schöpfungen beigetragen. Als Enkel des berühmten Trompeters Doc Cheatham und Schützling der Sängerin Dee Dee Bridgewater stellt er seine Alben immer wieder in einen anderen Rahmen. Und Star People Nation ist keine Ausnahme. „Ich habe 30 Jahre gebraucht, um meine eigene Identität als schwarzer Künstler zu verstehen und somit kann ich all das endlich in meiner Interpretation der afroamerikanischen Musik unterbringen“, erläutert Croker. "Unsere Situation bringt es mit sich, dass wir Kreatives aus der Vergangenheit zur Verfügung haben. Und da wir in der Gegenwart verankert sind, liegt es an uns, die Vision unserer Zukunft zu gestalten. Die Star People Nation hat sich nun in Bewegung gesetzt.“ Somit ist dieses Star People Nation der Ausdruck seiner persönlichen, spirituellen und kreativen Erfahrung, gleichzeitig aber auch ein introspektiver Sammelband mit provokanten Kompositionen voller Leidenschaft und ohne Scheuklappen, die uns etwas von den uns gemeinsamen, menschlichen Werten erzählen. Musikalisch gesehen bringt Theo Croker das mit einem recht funkigen Jazz zum Ausdruck, der durchtränkt ist von afrikanischen Perkussionsinstrumenten, amerikanischen Bläsern und karibischem Ambiente. Auch er beschränkt sich nicht auf seine Trompete, sondern er spielt mal am Keyboard, dann am Schlagwerk, am Synthesizer oder auch die Perkussionspartien, und sogar in einigen Chorpartien ist er zu hören. Seine äußerst groovenden Werke gehören aber im Wesentlichen zum Jazz. Croker bleibt der Tradition seines Instrumentes treu und bestätigt mit jedem Album erneut, dass er einer seiner abenteuerlichsten Vertreter ist. © Marc Zisman/Qobuz