Wenn auch ein gutes Dutzend Orchesterwerke und ebenso viele Kammermusikwerke von ihm stammen, so hat sich der polnische Komponist Pawel Łukaszewski (geb. 1958) vor allem im Bereich der Chormusik weltweit einen Namen gemacht. Anlässlich seines 50. Geburtstags haben der Chor Tenebrae und sein Leiter Nigel Short beschlossen, ihm zu Ehren einige seiner herausragendsten Chorwerke aufzunehmen. Der geistliche Aspekt bleibt in diesem Repertoire mit dem Psalm Cantate Domino, den Seligpreisungen oder den Responsorien im Vordergrund, aber man findet auch einige Sonnets von Shakespeare. Die natürliche Verbindung zu seinen großen polnischen Vorgängern wie Lutosławski und Penderecki, aber auch Górecki und sogar, ein wenig nordöstlicher, zum Esten Pärt – also ein großer Teil der seriellen Avantgarde der 1970er Jahre - hat jedoch keinen Einfluss auf die Musik von Łukaszewski. Er kreiert vielmehr ständig seine eigene Vision eines Modernismus, der die Verankerung im Althergebrachten, bis einschließlich der polyphonen Tonsprache der Renaissance, nicht zurückweist, sondern in eine aktuelle harmonische Konzeption integriert. © SM/Qobuz