Es stimmt, die drei Trios Nr. 15, 16 und 17 von Haydn aus dem Jahr 1790 waren ursprünglich für Flöte, Klavier und Cello konzipiert und nicht, wie hier vorgestellt, für Oboe, Klavier und Fagott. Wir wissen aber auch, dass es in der damaligen Zeit gang und gäbe war, Werke für große Amateure – hier speziell Londoner – getrost anderen Instrumenten anzuvertrauen, und zwar sowohl die Melodie als auch die Bassstimme. Also warum nicht in dieser entzückenden pastoralen Kombination? Das Trio von Wilhelm Friedemann Bach hat eine besondere Geschichte. Es wurde vor 1740 komponiert und auf Blättern aufgeschrieben, die kontrapunktische Notizen von Johann Sebastian und Sohnemann enthalten. Aus Wilhelm Friedemanns Feder stammt auch die Sonate für zwei Flöten und Klavier, hier in einer Transkription für eine Oboe – wobei die rechte Hand am Klavier die zweite Flötenstimme übernimmt und das Fagott der Basslinie folgt. Der Rest des Albums ist demselben Bach-Sohn sowie Carl Philipp Emanuel Bach gewidmet und enthält zudem Arrangements für andere Besetzungen, die – nach dem im 18. Jahrhundert weit verbreiteten Prinzip der Transkription – geschickt für das Trio des Oboisten Maurice Bourgue, der Pianistin Kimiko Imani und des Fagottisten Sergio Azzolini umgeschrieben wurden. © SM/Qobuz