Der 37 Jahre alte Dan Tepfer ist einer der abenteuerlichsten Jazz-Pianisten seiner Generation. Egal, ob er es mit Bach aufnimmt oder mit dem berühmten Lee Konitz, bei jedem neuen Projekt hat er stets ein meist etwas Atypisches zur Hand und vergrößert so das komplexe Puzzle seiner Spielweise. Natural Machines ist der Beweis für seine einzigartige Methode. „Mit diesem Projekt“, erklärt der Amerikaner, „erforsche ich auf musikalische Art die Intersektion zwischen natürlichen und mechanischen Prozessen. Ich improvisiere ganz frei am Klavier und während ich spiele, interagieren die Programme, die ich am Computer gebastelt habe, mit mir in Realzeit und zwar sowohl auf musikalischer als auch auf visueller Ebene. Das fasziniert mich, denn es handelt sich um ein total neues Gebiet für mich und was ich dabei entdecke, ist sehr spannend.“ Das Ergebnis ist nicht nur deswegen interessant, weil es sich um einen komplexen und originellen Prozess handelt, sondern vielmehr wegen dem, was Tepfer daraus macht. Nämlich eine freie und staatenlose Musik, die sowohl im Jazz als auch in der zeitgenössischen Musik verwurzelt ist. Und zwar so sehr, dass man schnell die Algorithmen vergisst, auf denen sie basiert. Eine faszinierende Platte. © Marc Zisman/Qobuz