Das Hauptwerk dieses Albums ist ohne Zweifel die Siebte Sinfonie (sie wird manchmal auch als Achte betrachtet), „Unvollendete“ genannt…, auch wenn sie uns hier vollendet präsentiert wird. Denn in Wirklichkeit war die Komposition des Scherzo in Form eines Particell schon weit fortgeschritten und teilweise auch vom Komponisten selbst instrumentiert worden. Warum hat er nicht weitergemacht? Die Frage bleibt offen. Manche denken, er sei der Meinung gewesen, das Scherzo läge weit unter der Monumentalität der beiden ersten Sätze, beinahe ein Fauxpas (das ist natürlich nur eine Meinung unter vielen) – der Hörer soll sich dazu eine eigene Meinung bilden, indem er hier die von Nicola Samale und Benjamin-Gunnar Cohrs 2015 ergänzte Fassung anhört. Was den vierten Satz betrifft, so besteht Einigkeit darüber, dass die ausführliche Entracte-Musik von Rosamunde, in der selben Tonart, zur selben Zeit und mit zahlreichen thematischen Parallelen geschrieben, zweifellos ein naheliegender Kandidat wäre. Der erste Teil des Albums präsentiert einige Lieder, in orchestrierter Fassung, aber nicht von den Erstbesten! Hier sind es Webern und Brahms. Und welch eine Überraschung, hat man beim Hören der bewegtesten Passage von Gruppe aus dem Tartarus mit Orchesterbegleitung nicht auf einmal den Eindruck … Anklänge an die Schmiedeszene in Siegfried zu hören „Nothung, neidliches Schwert“! Es spielt Concentus Musicus, die hier ihre erste Aufnahme nach Harnoncourts Tod realisieren. Die Lieder werden von Florian Boesch gesungen. © SM/Qobuz